Tengelmann
Der Milliardär, der spurlos verschwand

Haub, der am 2. März 1960 in den USA geboren wurde, ist der Sohn des erst vor wenigen Wochen gestorbenen Unternehmers Erivan Haub. Die Unternehmerdynastie gehört zu den reichsten Familien Deutschlands. Der Wert des Familienimperiums, zu dem Deutschlands größter Textildiscounter Kik und die Baumarktkette Obi sowie Beteiligungen an Internetfirmen wie Zalando und Delivery Hero gehören, wurde vom „Manager-Magazin“ 2017 auf rund 4,2 Milliarden Euro geschätzt.
Tatsächlich begann Haub seine Karriere nach dem Abitur mit einer Lehre zum Einzelhandelskaufmann. Danach studierte er an der Elite-Hochschule in St. Gallen Wirtschaftswissenschaften und arbeitete in den Folgejahren zeitweise für den Unternehmensberater McKinsey. Erst Ende der 90er-Jahre übernahm er dann die Führung des Familienunternehmenns.
Tengelmann steckte damals in der Krise. Haubs Vater hatte das Familienunternehmen zum größten deutschen Lebensmittel-Filialisten gemacht. Doch waren notwendige Modernisierungen zu lange verschleppt worden. Der Sohn griff mit harter Hand durch, verkaufte große Teile des Handelsgeschäfts, darunter die Discount-Tochter Plus.
Privat scheut der Unternehmer die Öffentlichkeit. Sein großes Hobby ist der Sport. Ob Marathonlaufen, Bergsteigen oder Skifahren – all das begeistert ihn. Die Gegend ums Matterhorn, in der er nun vermisst wird, ist ihm nicht unbekannt. Mit 30 Jahren bestieg er zum ersten Mal den 4478 Meter hohen Berg auf der Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Dort nahm er auch immer wieder an der sogenannten Patrouille des Glaciers teil, einem traditionellen Skitourenrennen, das vom Militär veranstaltet wird.
